Schon mitten drinn

Es ist immer wieder spannend, wie schnell man sich in neuen Sitationen ein- und auch zuerechtfinden kann. Inzwischen habe ich bereits vier Tage im Yellow Aloe gearbeitet. Es ist sehr anstrengend, die Arbeitstage sind lang doch mir gefällts. Von 7am bis 7pm stehe ich praktisch pausenlos "Gewehr bei Fuss". Klar, ich könnte mir dazwischen schon Pausen gönnen, doch irgendwie findet man bei dieser Arbeit nie der richtige Moment, um mal in Ruhe hinzusitzen und was zu essen. Es gibt immer was zu tun und der Tag geht rum wie im Flug. Es ist ähnlich wie damals in Solothurn auf dem Camingplatz. Aufwändig ist die etwas komplizierte Arbeitsweise von Michel, das ist der Partner von Cheryl, der inzwischen auch im Business involviert  ist. Ein Schweizer, eigentlich sehr sympathisch, mit trockenem Humor, arbeitstechnisch, im Tourismussektoraber aber eher umständlich, ein Staatsbeamter eben... "No Frage"? Haha... 

Cheryl und ich ticken da ähnlicher, haben den gleichen Arbeitsstil. Gut so :) und sie lässt mir Freiheiten, schenkt mir ihr volles Vetrauen. Mit Yellow Aloe hab ich mich auf jeden Fall längst vollumfänglich identifiziert, bin mit Leib und Seele mit dabei.  

In Clanwilliam kenne ich auch bereits einige Leute, allen voran Susanna und Johan, sie ist Schweizerin, total lieb und ihr Ehemann, ein Südafrikaner. Susanna arbeitet in der Apotheke und ich war bereits Kundin bei ihr, weil meine Ohren den Druckausgleich nach wie vor nicht hinkriegen. Dies bereitet mir Kopfschmerzen und diese kann ich bei diesem Job ganz und gar nicht brauchen. Sie hat mir eine Salzlösung mitgegeben, die ich dreimal täglich wie eine Bombe die Nase raufpressen muss. Ich hoffe, dass es nun bald besser geht, heute fühlte ich mich bereits um einiges fiter. Ich hab am Abend sogar das Angebot zweier Gäste angenommen, mit ihnen gemeinsam zu Abendessen. Die beiden sind so um die 60ig, ein Paar aus Pretoria, interessante und unheimlich liebenswürdige Menschen. Wir haben uns angeregt unterhalten, viel gelacht und meine Müdigkeit war plötzlich wie weggeblasen. Das alles unter Sternenhimmel, strahlendem Sichelmond und lauen Temperaturen über 20 Grad, gemessen nach 20 Uhr. Genau wie ich es mag...!