Ich kann es nur immer wieder betonen: die Menschen hier in Western Cape sind wirklich extrem aufmerksam und hilfsbereit. So auch heute...
Eigentlich wollte ich einen "easy Tag" einlegen und lediglich von Napier via Standford nach Hermanus fahren, dies sind etwa 60km. Die Strecke führt einen Teil durch das Gebiet Overberg. Dieser Region bin ich eh schon längst verfallen. Auch heute blieb mir wieder der Atem stehen! Diese Weite und die verschieden Erdfarben überwältigen mich immer wieder von Neuem. Kurz vor Standford entschloss ich mich voller Enthusiasmus, doch noch einen Abstecher über die Schotterpiste ins Landesinnere zu machen. In meinem Buch über Südafrika habe ich nämlich gelesen, dass es in der Nähe noch einen tollen Trail abzuwandern gibt. So fuhr ich also munter über die holprige Strecke und hatte meinen Spass dabei. Irgendwann führte die Piste links weg und da wird die Strecke wirklich arg. Tja, und dann wurde es plötzlich irgendwie "schwammig" beim Fahren und schwerer zu lenkten. Schnell hatte ich einen Verdacht, was wohl passiert sein muss. Ich stieg aus und meine Vermutung bestätigte sich. Schweisse, dachte ich, und das voll in der Pampa. So wollte ich versuchen, wenigstens noch zur Abzweigung zurückzufahren. Doch daran war kaum zu denken, das merkte ich nach wenigen Metern. Und bevor mein Herzklopfen richtig einsetzten konnte, sah ich von Weitem eine Staubwolke. Juhuui, ein Wagen kam mir tatsächlich entgegen. Ich machte ein Handzeichen, dass er anhalten soll. Es war eine Dame am Steuer. Sie wohnt offenbar nur wenige Kilometer weiter auf einer abgelegenen Farm, die man von meiner Position aus unmöglich sah. Sie schickte mir ihren Sohn vorbei, ein flotter Typ übrigens. Ja und dann gings ruckzuckzackzack. Er zeigte mir, wie man so ein Rad einfach wechseln kann. Höchste Zeit dass ich das lerne. Also das nächste Mal versuche ich es selber. Scheint nicht so eine grosse Hexerei zu sein. Natürlich war ich unheimlich dankbar. Geld wollte er keines nehmen und so schenke ich ihm als Dankeschön eine Tafel Schweizer Schokolade, die ich zum Glück noch im Gepäck hatte. Andrej, so hiess er, strahlte über's ganze Gesicht, bedankte sich und gab mir zum Abschied noch einen hug.
Später hab ich dann in einer Garage im Hermanus den defekten Reifen reparieren lassen. So ist nun alles wieder fix und ich bin mit intaktem Reserverad im Kofferraum unterwegs. Man weiss ja nie, hahaha!
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